Ein Blick voraus und hinter die Kulissen.
Das schöne am Radreisen ist, daß man, völlig frei, überall hinreisen kann, wo es halbwegs Straßen gibt. Denkste. Für viele Länder braucht man ein Visum – und das muß dann auch noch zeitlich ausreichend sein -, unter Umständen benötigt man weitere Genehmigungen, um bestimmte Gebiete eines Landes bereisen zu dürfen, gegebenenfalls muß man sich zusätzlich registrieren. Nicht jede Grenze darf überquert werden. Das heißt, selbst wenn man zwei aneinandergrenzende Länder bereisen darf, kann man nicht unbedingt überland von einem Land ins andere. Dann gibt es Regionen, die man aus Sicherheitsgründen nicht bereisen darf oder sollte. Und nebenbei gibt es noch jahreszeitliche Einschränkungen. Konkret: mein Ziel Pamir Highway wird mich, hoffentlich, in Höhen führen, in denen die Straße vor Juni abschnittsweise noch verschneit sein kann.
Vier Monate habe ich maximal noch Zeit. Eine lückenlose Rückreise nach Berlin per Fahrrad war nie geplant. Mit dieser und den oben genannten Einschränkungen sah der Plan bisher wie folgt aus: per Rad durch Myanmar, Indien, eventuell Bangladesch – Flug aus der Region Indien, Nepal nach Zentralasien, bevorzugt Kasachstan – per Rad via Pamir Highway in Tadschikistan durch Zentralasien – durch Iran Richtung Europa.
Auf dieser Route liegen einige Länder mit Fragezeichen, Länder, für die Reisegenehmigungen seit jeher schwer zu bekommen sind. Aber auch andere Staaten haben es zumindest dem überland, individuell reisenden unlängst noch schwerer gemacht. Auf dieser Tour hatten wir zwei Mal vergebens versucht, ein China-Visum zu erlangen, was unseren Reiseverlauf entscheidend verändert hat. Aktuell kann ich in Thailand auch kein Visum für Indien mehr bekommen.
Nun wäre Indien – ich habe das Land bereits länger mit dem Liegerad bereist – für mich vor allem ein Transitland auf dem Weg nach Bangladesch. Und auch über das Visum hinaus ist der bürokratische und der damit verbundene finanzielle und zeitliche Aufwand einer Überlandfahrt von Myanmar nach Indien hoch.
Ich werde nun voraussichtlich eine Runde durch Myanmar radeln und dann in der Hauptstadt Yangon ins Flugzeug steigen mit noch nicht entschiedenem Ziel.
Die Route wird im wesentlichen davon abhängen, wie es mir gelingt, Visa zu organisieren und damit letztlich auch von der Laune der Botschaftsmitarbeiter. Das Angebot an Flugverbindungen wird Einfluss nehmen, wobei ich generell möglichst wenig fliegen möchte.
Auf der Wunschliste oben stehen Myanmar, Kirgistan, Tadschikistan, Usbekistan und Iran.
Mit spannenden Überraschungen darf gerechnet werden.
Wir sind SEHR gespannt! Die ungeplanten Ziele einer Reise sind doch immer wieder auch sehr reizvoll! Siehe Australien!!!
LG Stefan
Was die Ziele anbelangt, bleibt eine erste ins Auge gefasste Überraschung aus. Eine mögliche Flugverbindung ohne Mehrkosten hätte über Sri Lanka geführt. Aber ersten habe ich inzwischen 2 Wochen Monsun hinter mir und mir reicht‘s, zweitens wird die Zeit knapp und drittens gab es einen Zyklon mit Erdrutschen, Überschwemmungen und hunderttausenden vertriebenen. So geht es nach Zentralasien, wie immer geplant. Myanmar war schon eine Zugabe zur Zugabe und sehr reizvoll.
Tom. Wir beobachten Eure Reise auch sehr intensiv. Lass Dich treiben und genieße die 4 Monate „Heimreise“. Falls Du am Pamir vorbeikommen solltest – schöne Grüße!
Hallo Mike, das ist aber fein. Auch mir ist Euer Tun nicht entgangen, haben wir doch Vortragsorte geteilt. Habe auch Eure Berichte zu den umliegenden Ländern gelesen. Ward Ihr im Pamir? Gibt‘s neue Reisepläne (ggf. zählt die Ausrede „Wir haben jetzt ein Kind.“ nicht ;) )?