Ursprünglich war folgender Streckenverlauf geplant: Indonesien, Singapur, Malaysia, Thailand, Kambodscha, Laos, Vietnam, China – Ziel sollte Hongkong sein.
In erster Linie geht es bei der Reise darum, daß wir als Familie frei vom Berufsalltag eine intensive Zeit miteinander verbringen. Unsere geplante Kilometerleistung war absichtlich nicht sehr hoch angesetzt. Unser Unterwegssein wollten wir auf ein Jahr begrenzen, wegen der sozialen Anbindung Laras jenseits 7×24 Stunden Eltern pro Woche. Eine überschaubare Tour mit vielleicht 8000 Rad-Kilometern.
Die aktuelle Situation
Es sollte immer klar sein, daß bei einer langen Radreise eine detaillierte Strecken- und Zeitplanung kaum möglich, ein unumstößliches Festhalten daran in jedem Fall nicht sinnvoll ist – erst recht nicht, wenn sich Rahmenbedingungen ändern.
Strecke: Auf unserer geplanten Route lägen vor uns (erneut) Vietnam und China.
Wir haben in Kambodscha und in Vietnam versucht, ein Visum für China zu beantragen, können aber die geforderten Bedingungen nicht erfüllen. In Kambodscha wollte man eine Einladung aus China, in Vietnam ein Hinflugticket. Dazu kommt, Familienradreisen durch Vietnam ist uns zu stressig (siehe „Wir und Vietnam – keine Liebesbeziehung„), China geht in eine ähnliche Richtung. Selbst wenn die Erlangung eines China-Visums aufwändig aber möglich ist, wir legen derzeit keinen gesteigerten Wert auf den Rest des Weges nach Hongkong. Hongkong selbst wäre ein schönes Ziel gewesen, in erster Linie brauchen wir aber einen Flugverkehrsknotenpunkt, den für uns Bangkok sogar noch besser darstellt.
Wir wollen nun also Laos weiter in Süd-Nord-Richtung durchradeln, wie geplant, dann aber statt nach Vietnam durch Thailand wieder Richtung Süden, nach Bangkok fahren.
Zeit: Wir hatten keine Probleme, waren ununterbrochen gesund, wurden nicht vom Monsun weggespült, hatten nicht sehr sportlich kalkuliert. Die Zeit, die wir hier in den meisten Ländern verbringen dürfen, ist ohne zusätzlichen (auch finanziellen) Aufwand auf 30 Tage begrenzt. So sind wir, trotz gefahrener Extraschleifen, mit dem Radfahren durch, haben dann aber noch drei Monate Zeit, egal ob wir nach Hongkong oder Bangkok fahren.
Wir werden die Umstände nutzen, daß wir auf absehbare Zeit mit schulpflichtigem Kind nicht mehr so viel Reisezeit zur Verfügung haben und Flüge nach Australien deutlich erschwinglicher sind, als von Europa aus. Fiel bei der Ideenfindung Australien der Selbstbeschränkung zum Opfer, reisen wir nun doch für 11 Wochen (Januar-April ’16) nach Australien – ohne Fahrräder!
Ein Ausblick
Zurück bei unseren Rädern im April ’16 ist für Lara und Denise das geplante Reisejahr beendet, sie werden nach Hause fliegen. Für mich wäre eine Verlängerung der Reise um bis zu vier Monate möglich, und interessante Radreisewege gibt es immer noch reichlich. Voraussichtlich werde ich einen Teil der Strecke nach Europa zurückradeln. Die Idee stand schon vor dem Start der Tour. Der Fokus liegt auf Zentralasien inklusive des Pamir Highway, einer fast 1300km langen Hochgebirgsstraße, Iran, vielleicht Myanmar, Bangladesch, Indien – Strecken die mehr vom Reiseradler abverlangen und wenig familienfreundlich sind.
Man darf diesem Blog also noch gerne eine Weile treu bleiben!
weitere, passende Beiträge
Liebe Reisefamilie, nun wollt ihr euch von den Rädern trennen? Mal eine neue Sichtweise auf einen neuen Kontinent!! Schade, dass Visabestimmungen und Bedingungen vor Ort nicht zum weiteren gemütlichen Radfamilienreisen einladen; aber dafür gibt es die Optionen!!! Dürfen wir uns nun auf Bilder mit Kängurus und Ayers Rock freuen?! Wir werden euch weiter auf den Seiten eurer Reise begleiten! Einen schönen Advent im fernen Asien wünschen Tina und Stefan aus Berlin!!